NOTE 6 FÜR BERLINER SCHULEN?

Dokumentation, rbb kontrovers, 45min, Deutschland, 2012

Regie: Julia Camerer und Dennis Wagner
Studio Mitte: Videofacilities

Inhalt:
Nach dem PISA-Schock die nächste Hiobsbotschaft: Im ersten deutschen Leistungsvergleich von Grundschulen steht Berlin ganz unten. Ein Fünftel der Viertklässler schafft die Mindestanforderungen im Lesen nicht, in Mathematik ist es noch schlimmer. Warum können Berliner Grundschüler schlechter schreiben oder rechnen als bayerische oder sächsische – trotz aller Reformen – oder gerade deswegen? Liegt es daran, dass Berlin Migrationshauptstadt ist und viele Kinder aus eher bildungsfernen Familien kommen?

Kümmern sich die Eltern zu wenig – oder zu viel und bremsen dabei die Lehrer? Sind gar die Lehrer schuld – oder schlichtweg überfordert? Berlin war seit dem ersten PISA-Schock immer Spitzenreiter bei Schulreformen, hat viel Geld für Sprachförderung investiert, doch die jüngsten Ergebnisse sind ernüchternd. Eltern, die sich in diesen Wochen auf die Suche nach der „richtigen Schule“ für ihre Sprösslinge gemacht haben, sind verunsichert. Radikale Expertenmeinungen zum Thema Schule machen die Besorgnis noch größer. Philipp Möller, der als Vertretungslehrer an verschiedenen Berliner Grundschulen gearbeitet hat, meint sogar: „In Berlin kann jeder Lehrer werden … Wir leben in einer hoch technologisierten Gesellschaft und befinden uns pädagogisch in der Steinzeit.“ Immer mehr Berliner Eltern entscheiden sich lieber für die Privatschule. Sie haben genug von den zahllosen Reformen. Doch sind die Berliner Schulen wirklich so schlecht?